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„Wir sind weiter im Spiel“

WEENER. Gute Zwischennachrichten aus Berlin: die Bundeswehr hat weiterhin großes Interesse, die Ausbildungsplätze in der Region zu erhalten. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann jetzt mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Kossendey (MdB), Oberst Christian Walkling und Ministerialdirigent Christian Nachtwey in Berlin führte. Dort hatte die Christdemokratin für den Verbleib der 138 Ausbildungsplätze in der Region geworben. Bisher ist die Ausbildung junger Menschen in Weener bis 2014 gesichert. „Wir sind weiter im Spiel“, zeigte sich Connemann nach dem Gespräch vorsichtig optimistisch.

Bekanntlich stehen derzeit alle 32 Ausbildungswerkstätten in Deutschland auf dem Prüfstand. Ist dieses Ausbildungssystem geeignet, den erforderlichen qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen? Stehen Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis? Wie können die vorhandenen Strukturen optimiert werden? Dies sind nur einige der Fragen, die von den Streitkräften und dem Personalmanagement der Bundeswehr beantwortet werden müssen.

Dazu wurden vor Ort in jeder Ausbildungswerkstatt Daten erhoben und ausgewertet. Für Weener wurden dabei auch Minuspunkte festgestellt. „Leider ist der bauliche Zustand der Werkstätten schlecht bis nicht nutzbar. Der Investitionsbedarf ist groß“, erklärte der für Grundsatzangelegenheiten der Ausbildung der Streitkräfte zuständige Oberst Walkling. Und dennoch gibt es Hoffnung. Denn auf der Plusseite stehen zwei wichtige Argumente für die Ausbildung im Rheiderland. „Nur in Weener werden Fachinformatiker und Elektroniker ausgebildet. Das Angebot und die Qualität der Ausbildung werden anerkannt“, betonte Connemann.

Der Dreh- und Angelpunkt in dem Gespräch war auch die Frage: welcher Beitrag kann vor Ort für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt geleistet werden? Denn die Einrichtung der Bundeswehr ist sanierungsbedürftig. Die Kosten werden auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Auf Initiative der Leeranerin hatte ein Runder Tisch dazu ein Konzept erarbeitet. Eine Alternative sei der Neubau einer Werkstatt durch einen Investor. In diesem Fall wäre eine wirtschaftlich tragbare Übergangslösung erforderlich, erläuterte Gitta Connemann. Als Option käme damit auch eine Umsiedlung der Ausbildungswerkstatt zeitweise oder dauerhaft in bestehende Werkstätten im Landkreis Leer in Betracht, so die CDU-Politikerin weiter. „Entscheidend ist, dass die Ausbildungsplätze in Weener und der Region erhalten bleiben.“

Nun müssen die Voraussetzungen vor Ort geprüft werden. Das Engagement vor Ort könnte dabei eine wichtige Rolle für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt an einem ostfriesischen Standort spielen. Denn in wenigen Wochen soll eine Empfehlung zur Zukunft aller Ausbildungswerkstätten vorgelegt werden.

Ein großer Kritikpunkt steht aber jetzt schon fest: insgesamt sei die Übernahmequote in Höhe von durchschnittlich 35 Prozent bundesweit nicht ausreichend. „Derzeit stehen Ausbildungskosten und Übernahmequoten nicht im angemessenen Verhältnis“, berichtet Oberst Christian Walkling. Das trifft auch auf den Standort Weener zu. Dort liegen die Übernahmequoten unter dem Durchschnitt.

„Die Ausbildung in Weener ist dank des Einsatzes der Ausbilder ausgezeichnet. Die personellen Voraussetzungen sind bestens. Wir haben eine Chance verdient“, warb Gitta Connemann in Berlin für den ostfriesischen Standort. Die Einrichtung sei ein Aushängeschild bei der Nachwuchswerbung für die Bundeswehr. Das sieht Thomas Kossendey genauso. „Eine positive Grundstimmung ist sicherlich gegeben“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär mit Blick auf die Zukunft der Ausbildungswerkstatt in Weener.