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16.11.2012: „Wir setzen mit diesem Kunstereignis ein Zeichen“

OSTFRIESLAND. Das Projekt „Ostfriesland-Haggadah“ der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) wird mit bis zu 26.000 Euro gefördert. Dies teilte jetzt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Bernd Neumann der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann mit. Connemann, selbst Mitglied der DIG Ostfriesland, hatte den Kontakt zum Bund initiiert. „Glaube und Gewissen sind frei. Luthers Forderung nach einer gewaltlosen Auseinandersetzung der Religionen blieb aber viel zu häufig ungehört. Niemand weiß dies besser als die jüdischen Familien in Deutschland, die wegen ihres Glaubens getötet wurden. Die Vergangenheit darf nicht vergessen werden. Aber wir brauchen auch den Blick in die Zukunft.“ Und hier setzt die Ostfriesland-Haggadah an.

Die in Ostfriesland lebenden Künstler Ricardo Fuhrmann und Daniel Jelin werden mit  Darstellungen die Geschichte der Befreiung des Menschen aus Knechtschaft und Sklaverei erzählen. Geplant ist auch eine Gesamtinstallation mit Videosequenzen, Klang- und Lichtelementen. „Das Projekt wird große symbolische Strahlkraft für ein sich positives wandelndes Verhältnis zwischen Juden und Christen haben“, sagten die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Ostfriesland, Wolfgang Freitag, in einem gemeinsamen Pressegespräch in Aurich.

Seit Jahrhunderten sei die Erzählung vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten ins Gelobte Land die am häufigsten erzählte Geschichte und die am häufigsten illustrierte Schilderung im Judentum. „Eine Legende von universeller Bedeutung über die Befreiung des Menschen aus Sklaverei“, sagte Wolfgang Freitag. Die Künstler reihen sich mit ihrem Werk in die lange und reiche Tradition der Haggadah-Darstellungen ein. „Eine Ostfriesland-Haggadah hat es noch nie gegeben“, freut sich der DIG-Vorsitzende. „Wir setzen damit ein Zeichen. Dieses Kunstereignis wird weit über Ostfrieslands Grenzen hinaus wirken“, ist sich Gitta Connemann sicher.

Die Kunstausstellung soll im nächsten Jahr in Norden eröffnet werden. Anschließend wird sie auch in Leer,  Aurich und Jever zu sehen sein.

Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Dieser Tag gilt als Beginn der Reformation. Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal. Bis dahin läuft die 2008 gestartete Lutherdekade. In zehn Themenjahren wird neu ergründet, was Reformation bedeutet – damals wie heute. Der Bund hat dafür das Förderprogramm „Reformationsjubiläum 2017″ aufgelegt. Im Mittelpunkt des kommenden Jahres steht das Thema „Reformation und Toleranz“.

Große Freude über die Förderung vom Bund
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