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8.10.2012: Bahnlärm – Mehr Schutz für Anwohner

LEER. „Das ist Balsam für unsere Nerven. Wir sind erleichtert“, sagt Herbert Ulferts. Die Anwohner in der Großen Roßbergstraße und der Annenstraße fühlten sich durch die hohe Lärmbelastung durch den Bahnverkehr in der Vergangenheit erheblich gestört. Das soll sich künftig ändern: mit der Abschaffung des so genannten „Schienenbonus“ wird auch das Lärmprivileg der Schiene abgeschafft. Dadurch sollen bei Neubauprojekten ab 2016 die Lärmgrenzwerte eingehalten werden. Bislang genießt der Schienenverkehr einen Bonus von fünf Dezibel – um diesen Wert dürfen Züge lauter sein als andere Verkehrsträger. Das teilte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann den Anwohnern in einem Gespräch mit.

„Der Schienenbonus ist längst nicht mehr zeitgemäß“, betonte Gitta Connemann. Denn durch den wachsenden Güterverkehr, Hochgeschwindigkeitszüge und schnellere Zugfolgen steige die Belastung von Menschen, die an stark befahrenen Schienenabschnitten wohnen. „Anwohner brauchen mehr Schutz, um vor allem auch in der Nacht zur Ruhe zu kommen. Steter Lärm kann krank machen“, sagte die Christdemokratin.

Deshalb sollen künftig neue Bremstechnologien möglichst zügig zum Einsatz kommen. Der Bund fördert mit dem Pilotprogramm „Leiser Güterverkehr“ die Umrüstung von Güterwagen. Einen weiteren Anreiz zur Umrüstung bietet das System lärmabhängiger Trassenpreise. Eine Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Deutschen Bahn AG wurde bereits vereinbart und soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 in Kraft treten. „Das ist ein wichtiger Schritt. Die Herausforderungen der Entwicklungen im Schienengüterverkehr und der Lärmschutz müssen in Zukunft noch besser miteinander verknüpft werden“, betonte Gitta Connemann. Zurzeit fließen jährlich rund 100 Millionen Euro in das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes an der Schiene.

Gitta Connemann im Gespräch mit Herbert Ulferts
Gitta Connemann im Gespräch mit Herbert Ulferts