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4.1.2014: Sparkassenpräsident sitzt Connemann in Hesel Rede und Antwort

HESEL. Er ist der Herr über alle 417 Sparkassen in Deutschland – der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Georg Fahrenschon. Damit ist er der Vertreter von gut 5 Millionen Kunden. Sein Wort hat Gewicht in der nationalen und internationalen Finanzpolitik. Jetzt war der einstige bayrische Finanzminister und Bundestagsabgeordnete bei der Basis zu Gast, nämlich in der Sparkassenfiliale in Hesel. Der 45-Jährige folgte damit der Einladung von Gitta Connemann. Die Bundestagsabgeordnete begrüßte Fahrenschon als Gast auf ihrem „Schwarzen Sofa“. Im Zweiergespräch fühlt die Politikerin ihren Gästen auf den Zahn. Dann kommen die Zuhörer zu Wort.

Vor rund 100 Interessierten wurde der Sparkassenpräsident dann auch schnell konkret und fand deutliche Worte für aktuelle Probleme in der Finanz-Branche. So übte er harsche Kritik an der derzeitigen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. „Die niedrigen Zinsen führen zu dauerhaften Verlusten der Sparer“, so Fahrenschon. Profitieren würden nur die Schuldner. Ungeheure Kapitalströme seien „im Blindflug“ auf dem Weg nach interessanten Anlagemöglichkeiten. Damit seien Risiken verbunden. Er forderte deshalb, die Zinsen langsam anzuheben.

Connemann konnte den Bayern aber auch bei anderen Themen zu leidenschaftlichen und klaren Stellungnahmen bewegen. Auch die Verschiebung der SEPA-Umstellung war für ihn unverständlich: „Deutschland wäre für SEPA bereit gewesen“, so sein Fazit. Die EU-Kommission habe damit einen Fehler begangen. Die deutschen Banken und Sparkassen hätten, laut Fahrenschon, ihre Kunden auf die Umstellung sehr gut vorbereitet.

Nach dem eineinhalbstündigen Gespräch, bei dem auch die Zuschauer ihre Fragen loswurden, waren dann auch die wichtigsten Themen der Finanzwelt beackert worden.

Gitta Connemann fühlt Georg Fahrenschon auf den Zahn
Gitta Connemann fühlt Georg Fahrenschon auf den Zahn