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Monat: Januar 2016

30.1.2016: Vom Küchentisch zum Vorzeigebüro

IHRHOVE. Fast 140.000 Strom- und Erdgas Kunden sprechen eine deutliche Sprache. So viele Haushalte beziehen inzwischen Strom und Gas über moinEnergie. Der Energiedienstleister wurde 2008 von Horst Eisenhauer in Wiesmoor gegründet. Neben Strom- und Gastarifen wird auch moderne Heizungstechnik vermittelt – und zwar nicht nur in Ostfriesland. Inzwischen können Menschen in ganz Deutschland zu moinEnergie wechseln. Allerdings ist der Norden das Kerngebiet.

Dies wird nun auch in Ihrhove deutlich sichtbar. Denn im Friesum Gewerbepark, dem ehemaligen „Lampi“-Gebäude, eröffnete jetzt das moinEnergie Regionalbüro Leer. Dies nahm die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann zum Anlass für einen Besuch bei dem jungen Team. Begleitet wurde sie von dem Landratskandidaten Dr. Dirk Lüerßen.

Besonders beeindruckte die Christdemokratin die Zusammensetzung des Teams. Denn es gibt in Ihrhove ausschließlich Energieberaterinnen. Für moinEnergie ist das keine Seltenheit. „70 Prozent unseres Umsatzes wird von Frauen erwirtschaftet“, bestätigte Geschäftsführer Eisenhauer. Viele der Frauen waren vorher übrigens arbeitslos. Nach Elternzeit haben viele es schwer, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Vor demselben Problem stehen auch über 50jährige.

„Mit 50 zählte ich zum alten Eisen.“, berichtete Linda Dieken, die gleichzeitig “Ü50“ Beauftragte bei moinEnergie ist. Dann bekam sie die Chance, als selbstständige Handelsvertreterin bei moinEnergie einzusteigen. Heute betreut sie zum einen mehrere tausend Kunden und auch mehrere Handelsvertreterinnen. Wie Susanne Hülsebus. „Für mich war die Liberalisierung des Energiemarkts ein Segen.“ Hülsebus ist erst seit zwei Jahren dabei. Zunächst betreute sie Kunden von zu Hause am Küchentisch. Jetzt leitet sie das Büro in Ihrhove gemeinsam mit Linda Dieken. Dort finden sie mit ihren Mitarbeiterinnen Thora Dieken, Ria Pemöller, Edeltraut Weers und Ursela Henzen ein perfektes Arbeitsumfeld.

Connemann kennt das Problem von anderen Betroffenen. „Arbeitslose über 50 haben es schwer, gerade Frauen. Dabei sind sie mit ihrer Erfahrung und Einstellung ein Gewinn für jeden Betrieb. Wir brauchen Betriebe wie moinEnergie, die das erkennen und Chancen schaffen.“ Darauf zielt auch eine Plakataktion der Agentur für Arbeit, die von der Heselerin angeregt worden ist. Demnächst werden auf Plakaten prominente „Modells“ aus der Region über 50 für die Einstellung Älterer werben. In dieselbe Kerbe schlug auch Dr. Dirk Lüerßen, dem als Geschäftsführer der Wachstumsregion Ems-Achse diese Problematik nicht fremd ist: „Existenzgründung und Selbstständigkeit sind ein große Chance. Aus guten Ideen und Einsatz entsteht oft etwas Großes. Dafür ist gerade unsere Region bekannt.“

Ria Pemöller, Dr. Dirk Lüerßen, Edeltraud Weers, Linda Dieken, Horst Eisenhauer, Gitta Connemann, Thora Dieken, Susanne Hülsebus und Ursela Henzen
Ria Pemöller, Dr. Dirk Lüerßen, Edeltraud Weers, Linda Dieken, Horst Eisenhauer, Gitta Connemann, Thora Dieken, Susanne Hülsebus und Ursela Henzen

29.1.2016: Kritik am Land, Lob für Landkreis

ASCHENDORF. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte jetzt die neue Flüchtlingsunterkunft in den ehemaligen ADO-Hallen in Aschendorf. Begleitet wurde sie dabei von Dezernent Marc-André Burgdorf als Vertreter des Landkreises Emsland, Bürgermeister Jan Peter Bechtluft (Stadt Papenburg), Ortsbürgermeister Friedhelm Führs (Aschendorf) und Ursula Mersmann, CDU-Kreistagsmitglied.

Burgdorf hieß die Bundestagsabgeordnete herzlich willkommen. Er dankte bei dieser Gelegenheit auch allen Helferinnen und Helfern sowie dem DRK als Betreiber der Unterkunft für den geleisteten Einsatz. Über 320 Männer, Frauen und Kinder halten sich aktuell in der Notunterkunft auf, die vor einigen Tagen eröffnet wurde. In Aschendorf können bis zu 1.000 Menschen untergebracht werden.

„Der Landkreis Emsland beweist einmal mehr seine Spitzenstellung. Planung und Organisation bei der Herrichtung der ehemaligen ADO Hallen als Flüchtlingsunterkunft sind generalstabsmässig. Das emsländische Netzwerk mit DRK, Stadt, Polizei und Politik bewährt sich wieder bestens.“, stellte Connemann während der Besichtigung fest. Sie dankte allen Akteuren, die für die Umsetzung verantwortlich sind. „In Berlin wird über das Flüchtlingsthema geredet, hier wird es wirklich abgearbeitet.“

Connemann übte darüber hinaus wegen der grundsätzlichen finanziellen Ausstattung der Kommunen in der Flüchtlingskrise und des Abrechnungsverfahrens massive Kritik am Land. „Niedersachsen rechnet auf den Flüchtlingszahlen von 2014 ab. Aber die Zahlen sind seitdem drastisch gestiegen. Die Kosten werden nicht erstattet. Der Landkreis Emsland muss wie jede andere niedersächsische Kommune mit enormen Summen in Vorleistung gehen. Dabei erhält Niedersachsen vom Bund mehr Geld als je zuvor.“, beanstandete sie das Verfahren. Hier müsse es zu einer fairen Lastenverteilung kommen, forderte Connemann.

Zugleich hob sie die Toleranz und grundsätzliche Offenheit hervor, mit der die Bürgerinnen und Bürger in Aschendorf zunächst die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft begleitet haben und nun auch ihre Bewohner empfangen. „Den Flüchtlingen und ihrer Situation wird viel Verständnis entgegen gebracht. Ich vertraue darauf, dass auch künftig jeder seinen Teil für ein friedliches und zugewandtes Miteinander beiträgt.“, so Connemann abschließend.

Thomas Hövelmann vom DRK-Emsland, Bürgermeister Jan Peter Bechtluft, Ursula Mersmann, Marc-André Burgdorf, Gitta Connemann und Ortsbürgermeister Friedhelm Führs
Thomas Hövelmann vom DRK-Emsland, Bürgermeister Jan Peter Bechtluft, Ursula Mersmann, Marc-André Burgdorf, Gitta Connemann und Ortsbürgermeister Friedhelm Führs

29.1.2016: Bund investiert weiter in Sprachförderung für die Kleinsten in Leer

Berlin./Leer. Seit März 2011 fördert der Bund die Sprachbildung von Kindern in Kindertagesstätten. „Ohne Sprachkenntnisse ist alles schwerer. Wer Sprachprobleme hat, hat es schwerer in Schule, Ausbildung und Beruf.“, erklärt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Sie begleitete in den letzten Jahren etliche der „Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ in Leer. Jede geförderte Einrichtung erhielt 25.000 Euro pro Jahr, um eine besonders qualifizierte Fachkräfte zur Sprachförderung einstellen zu können.

Die Förderung wird nun vom Bund fortgesetzt – unter neuem Namen. Im Rahmen des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ erhalten 5 Kindertagesstätten in Leer weiterhin eine finanzielle Unterstützung für die Sprachförderung aus Berlin. Davon profitieren sicher die Städtische Kindertagesstätte Leerort, die Ev.-luth. Paulus Kindertagesstätte Heisfelde, die Ev.-luth. Kindertagesstätte Pastorenkamp, der Altstadt-Kindergarten im Kinderschutzbund Leer e.V. und die Ev.-Luth. Kindertagesstätte Regenbogenland. Ihre Anträge wurden bewilligt. Ein Antrag der KiTa St. Marien wird noch geprüft.

Dies teilte jetzt das Bundesfamilienministerium Connemann mit. Die Christdemokratin freute sich: „Damit fließen in den nächsten vier Jahren mindestens 500.000 Euro von Berlin nach Leer“. Die geförderten Kitas erhalten nämlich von 2016 bis 2019 jährlich einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro. Damit können die Träger zum Beispiel eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle finanzieren. Zusätzlich werden die Mittel für eine Fachberatung im regionalen Verbund bereitgestellt, die 10 bis 15 „Sprach-Kitas“ betreuen soll. Aus Sicht von Connemann ist das gut investiertes Geld. „Jedes Kind verdient eine faire Chance durch frühe und gezielte Förderung.“

26.1.2016: Ruine wird zur Dorfmitte

UPLENGEN. Nur noch der eine oder andere Pinselstrich und dann ist es geschafft. Der alte Schweinestall, Stein für Stein abgetragen und als Dorfkate neu aufgebaut, ist auf dem Dorfplatz in Poghausen dann endgültig der neue Mittelpunkt des Dorfes.

Denn mit Versammlungsraum, Ofenzimmer, Grillplatz und Spielplatz hat die Dorfgemeinschaft einen riesigen Mehrwert für den Ort geschaffen. Die Mittel für diese Maßnahme stammen aus Töpfen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union im Rahmen der sogenannten „Dorfentwicklung“. An diesem Programm nehmen gleich acht Ortschaften in Uplengen teil. In den Ortschaften Bühren, Meinersfehn, Neudorf, Neufirrel, Oltmannsfehn, Poghausen, Spols und Stapel werden so bis zu 50 % der Nettokosten eines Projekts gefördert. Für Poghausen bedeutete das am Ende einen Zuschuss in Höhe von 58.830,– Euro.

Entsprechend lobende Worte fand dann auch der Bürgermeister der Gemeinde Uplengen Enno Ennen bei einem Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann. „Dieses Geld hilft uns, viele notwendige Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Ohne die Eigenleistung unserer Bürgerinnen und Bürger wäre dies aber alles nicht möglich gewesen.“

Dies zeigten auch die Menschen in Poghausen. Dort hatten sich viele der rund 200 Bewohner bei der Neugestaltung eingebracht. In gut zehn Monaten wurde das alte Gebäude abgerissen, der Dorfplatz neu angelegt und die jetzige Dorfkate gebaut. Die Ortsvorsteherin Linda Hinrichs, die gleichzeitig auch Architektin beim Bau war, führte dann auch die Besucher stolz über den neuen Dorfplatz. „Die Poghausener sind eine starke Gemeinschaft. Ihr Zusammenhalt hat sich bezahlt gemacht. Jetzt haben sie eine Dorfmitte, die sich sehen lassen kann.“, stellte Connemann fest.

Gemeinsam mit Bürgermeister Enno Ennen und Bauamtsleiter Hinrich Becker sah sie sich auch noch Projekte in Bühren und Oltmannsfehn an. In Bühren konnte Ortsvorsteher Johann Duis stolz die sanierte ehemalige Volksschule, die seit Jahrzehnten als Dorfgemeinschaftshaus dient, präsentieren. Und gleich vier Projekte schlagen in Oltmannsfehn zu Buche. Ortsvorsteher Hermann Taute zeigte ein ehemaliges Hofgebäude der Gemeinde mit neuem Dach, neuen Fenstern und sanierten Fugen, zwei neue Buswartehäuschen und die sanierte Friedhofskapelle.

Auch in diesem Jahr wollen die Uplengener von den Dorfentwicklungsmitteln profitieren. Allerdings gibt es ein Problem. Die Antragsfristen der EU sind kaum einzuhalten. Deshalb wandte sich Connemann direkt nach dem Besuch an ihren Kollegen im Europäischen Parlament, Jens Gieseke aus Sögel, mit der Bitte um Unterstützung. Denn Bürgermeister Ennen hatte darauf hingewiesen, dass die Antragsfrist 15. Februar Probleme dergestalt bereitet, dass die komplizierten Antragsunterlagen, wie zum Beispiel Pläne und umfassende Leistungsverzeichnisse, bis dahin vorliegen müssen und der Haushalt bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht genehmigt ist. Dies dürfe nicht sein, waren sich die Christdemokraten einig.

Bürgermeister Enno Ennen, Gitta Connemann, Ortsvorsteherin Linda Hinrichs und Hinrich Becker – Leiter Fachbereich Bauen in der Gemeinde Uplengen
Bürgermeister Enno Ennen, Gitta Connemann, Ortsvorsteherin Linda Hinrichs und Hinrich Becker – Leiter Fachbereich Bauen in der Gemeinde Uplengen

14.1.2016: CDU-Politiker wegen der Friesenbrücke in Berlin

BERLIN/WEENER. Die Friesenbrücke ist derzeit in aller Munde – nicht nur im Landkreis Leer, sondern auch in Berlin. Dort trafen sich jetzt die hiesigen CDU-Abgeordneten Gitta Connemann MdB, Ulf Thiele MdL und Jens Gieseke MdEP zu einem Spitzengespräch im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Am Tisch saßen Vertreter der Bundesregierung, der Deutschen Bahn AG und der Wasserschifffahrtsverwaltung. „Uns war wichtig, dass die Deutsche Bahn mit am Tisch sitzt. Denn es bringt nichts über die Bahn zu reden statt mit ihr“, stellte Connemann fest. Immerhin sei die Bahn Eigentümerin der zerstörten Bahnstrecke und für den Wiederaufbau verantwortlich.

Der Bevollmächtigte der Deutschen Bahn AG Ulrich Bischoping sagte gleich zu Beginn des Gesprächs zu: „Wir wollen und wir werden den Fahrweg so schnell wie möglich wiederherstellen. Ohne Wenn und Aber. Das ist unser gesetzlicher Auftrag. Und das sind wir unseren Bahnkunden schuldig. Auch die Überwegung für Fußgänger und Radfahrer wird wiederhergestellt.“ Deshalb habe die Bahn bereits mit der Schadensfeststellung begonnen. „Wir müssen genau wissen wie groß der Schaden am Bauwerk ist. Vor allem müssen wir wissen, ob die Statik der Brücke durch den schweren Unfall beschädigt wurde, beispielsweise, ob die Brückenpfeiler noch tragfähig sind. Erst dann können wir entscheiden, ob die Brücke im Sinne einer Teilerneuerung repariert werden kann oder komplett neu gebaut werden muss. Fest steht heute nur, dass zumindest der völlig zerstörte Klappteil der Brücke in alter Funktion aber aktueller Technik neu zu bauen ist.“ Dafür nehmen derzeit schon Gutachter und Techniker Untersuchungen an Pfeilern und noch stehenden Brückenelementen vor. Da es um die Standsicherheit der Brücke gehe, sei dieser Prozess sehr aufwendig, stellte Bischoping klar. Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Elemente durch die Wucht des Aufpralls verzogen haben. „Wir sind jetzt schon am Ball, und zwar unabhängig von Schuldfragen und Ersatzansprüchen. Wir warten nicht auf Geld, sondern arbeiten mit Hochdruck dran.“

Die Gesamtkosten werden sich deutlich im zweistelligen Millionenbereich bewegen und zwar bei jeder Alternative, über die gesprochen wurde. Schnell kristallisierte sich heraus, dass nur zwei Alternativen tatsächlich realistisch sind. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur Enak Ferlemann MdB fasste zusammen: „Hält die alte Konstruktion kann sie mit neuer Technik versehen werden. Schlimmstenfalls muss komplett neu gebaut werden.“ Tatsächlich würde ein vollständiger Neubau nicht nur deutlich teurer zu werden, sondern vor allem sehr viel länger dauern. „Eine Reparatur bzw. Teilerneuerung würde ca. fünf Jahre in Anspruch nehmen. Ein Neubau wird dagegen bis zu neun Jahren dauern. Der von einigen geforderte Neubau ist damit die schlechtere Alternative.“, lautete denn auch das Fazit von Ulf Thiele MdL.

Auch die Bahn setzt vorrangig auf die Wiederherstellung der zerstörten bzw. zu erneuernden Anlageteile in der bestehenden Konstruktion. Diese würde nach ersten Schätzungen 20 Millionen Euro kosten. Dagegen wird aus Erfahrungen mit anderen Brücken ein Neubau bis zu 70 Millionen Euro beziffert. In dem Gespräch wurde deutlich, dass aus verkehrlicher Sicht für Veränderungen an der Brücke und für eine neue Brückenkonstruktion auch kein Bedarf besteht. So reicht die bestehende Konstruktion der Wasserschifffahrtsverwaltung aus. Bei 95 Prozent des Schiffsverkehrs sei keine Hebung der Klappe erforderlich, und für die Schiffsüberführungen reiche die Durchfahrtsbreite aus. Eine Erhöhung der Brücke oder Verbreiterung der Durchfahrt sei deshalb nicht notwendig. Auch der Wunsch nach einer schnelleren Bahnverbindung zwischen Groningen und Bremen (sogenannte Wunderline) ließe sich ohne eine Änderung realisieren. Dazu nannten die Vertreter des Ministeriums noch einmal die aktuellen Nutzungszahlen: Bislang nutzten ca. 500 Bahnreisende am Tag die Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland. Bis zum Unglück seien zwei Züge pro Stunde über die Brücke gefahren. Die Anzahl könne also auch ohne zweigleisigen Ausbau oder Elektrifizierung vervielfacht werden. Dies werde auch von den Vertretern der niederländischen Seite so gesehen.

„Extrawünsche kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Und wir müssen alles daran setzen, so schnell als möglich die Lücke zu schließen.“, so Connemann. Der Zeitplan stellte dann auch einen Schwerpunkt des Gesprächs dar. Bis Ende des Jahres soll der Schaden festgestellt und die ersten Planungsschritte abgeschlossen sein. Erst dann steht fest, ob repariert oder neu gebaut wird. Im Falle einer Reparatur wäre mit einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen. Auch in diesem Fall müsste ein Planrechtsverfahren durchgeführt werden. Dies schlägt dann mit weiteren ein bis zwei Jahren zu Buche. Für Jens Gieseke MdEP ist die schnelle Wiedererrichtung der grenzüberschreitenden Bahnstrecke von hoher Bedeutung: „Der funktionierende Bahnverkehr ist für Niederländer wie für Deutsche wichtig.“ Dazu müsse es auch eine Zusammenarbeit zwischen den europäischen Partnern geben.

Ein Neubau würde den Zeitplan noch einmal um weitere vier Jahre nach hinten verschieben. Züge würden dann erst wieder ab 2024 fahren. Wer heute vollmundig einen Neubau fordere solle sich vorher besser informieren. Denn das Ziel müsse es sein, so schnell wie möglich zu einem Lückenschluss zu kommen, waren sich die Unionspolitiker mit Ministerium und Bahn einig.

(v.l.n.r.) Ulf Thiele, Enak Ferlemann, Jens Gieseke, Gitta Connemann und Ulrich Bischoping
(v.l.n.r.) Ulf Thiele, Enak Ferlemann, Jens Gieseke, Gitta Connemann und Ulrich Bischoping

13.1.2016: Bund unterstützt Landkreis Leer beim Breitbandausbau

BERLIN/LEER. Das Internet gehört heute zum Alltag. Betriebe, Behörden, private Haushalte nutzen die Datenautobahn. Sie müssen es sogar, um Zugang zu Fernsehen, Telefon, Cloud- und Streamingdiensten zu haben. Wichtig dafür sind verlässliche und hohe Datenraten. Doch speziell in ländlichen Regionen mangelt es daran noch.

„Auch im Landkreis Leer haben wir weiße Flecken.“, stellt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann fest. Gerade für solche Regionen habe der Bund ein Förderprogramm für den Breitbandausbau aufgelegt. „Wir nehmen 2,7 Milliarden Euro für den ländlichen Raum in die Hand.“ Das Geld solle gezielt dort investiert werden, wo sich der Netzausbau wirtschaftlich allein nicht rechne. Die maximale Fördersumme beträgt 10 Millionen Euro pro Projekt.

„Das beste Programm hilft allerdings nicht, wenn vor Ort die Kapazitäten fehlen.“ Denn der Planungsaufwand sei erheblich. Landkreise wie Leer müssten Ausbauprojekte initiieren und die Anträge stellen. „Dabei wollen wir helfen.“ Deshalb fördere der Bund bei diesem Programm schon die Planung und Antragstellung – und zwar bis zu 50.000 Euro.

Auch der Landkreis Leer hatte sich um diese Förderung beworben. Mit Erfolg. Dies bestätigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitale Infrastruktur Enak Ferlemann auf Anfrage von Connemann. Diese zeigt sich erleichtert. „Der erste Schritt ist getan.“

Der Landkreis Leer kann nun mit einem ersten Förderbescheid rechnen – sehr zur Freude von Landrat Bernhard Bramlage: „Ich freue mich, dass wir im Landkreis Leer zu den Ersten gehören, deren weitere Ausbauplanung nun gefördert wird. Wir werden den weiteren Ausbau schrittweise angehen und mit Hilfe der Ausbauplanung Teilgebiete des Landkreises mit deutlicher Unterversorgung auswählen und dann prüfen, wo nach technisch-wirtschaftlichen Kriterien der Ausbau mit den vom Bund in Aussicht gestellten Mitteln machbar ist.“

Gitta Connemann mit Enak Ferlemann im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur
Gitta Connemann mit Enak Ferlemann im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur