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20.8.2014: Mit der Gitarre in die USA

HESEL. Gerade hat Micha Bischoff die 10. Klasse an der Freien Christlichen Schule Ostfriesland in Veenhusen hinter sich gebracht. Seine Klassenkameraden müssen sich nach den Ferien nur an die Kursstufe gewöhnen. Dagegen wartet auf den Schüler aus Hesel eine ganz andere Herausforderung. Denn als „Patenkind“ der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann reist er für ein Jahr in die Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Ziel ist Graham im Bundesstaat Washington. Seattle ist eine Stunde entfernt, die kanadische Grenze auch nur zweieinhalb Stunden mit dem Auto.

Graham ist eine Kleinstadt mit 23.000 Einwohner. Darüber ist der 16-Jährige allerdings nicht traurig. „Im Fernsehen werden immer nur Metropolen wie New York zum Beispiel gezeigt. Aber in Amerika ist es genauso ländlich wie bei uns. Als Austauschschüler sollen wir ja das echte Leben kennenlernen. Und im Vergleich zu Hesel ist Graham ja schon beinahe riesig.“, sagt der Heseler lachend.

Möglich wird der Aufenthalt in den USA durch das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP). Micha Bischoff ist einer von 285 Schülern aus ganz Deutschland, die mit einem Stipendium ein Jahr in den USA erleben. Zeitgleich leben junge Amerikaner in Deutschland. Das PPP gibt es seit 1983 als gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Ziel des Programms ist: die jungen Menschen sollen die Verständigung und das Verständnis beider Nationen verbessern.

„Wer könnte besser für uns werben als junge Botschafter wie Micha?“, ist Gitta Connemann überzeugt. Sie engagiert sich seit Jahren als Patin in dem Programm und betreut junge Menschen während ihrer Reise. „Die Erfahrungen, die die Jugendlichen in diesem Jahr sammeln, begleiten sie ihr gesamtes Leben. Ich habe fast nur positive Rückmeldungen von meinen „Patenkindern“ bekommen“, so Connemann. Dabei ist der Abgeordneten und Micha bewusst, dass die Lage zwischen den USA und Deutschland durch die NSA-Affäre durchaus angespannt ist.

Sorgen macht sich Micha deshalb allerdings nicht. In zwei Vorbereitungsseminaren ist er auf heikle Fragen vorbereitet worden. „Wichtig ist Offenheit.“, hat Micha dort gelernt. Mit seiner Gastfamilie steht er bereits in Kontakt. Sein Gastvater ist Geologe, seine Gastmutter betreut die insgesamt vier Kinder. Und der begeisterte Musiker hat sich auch schon über die Kapowsin High School informiert, die er ab Herbst besuchen wird. Der Koffer wird aber schon früher gepackt. Denn sein Flug geht schon am 21. August.

Ein Gepäckstück stand dabei für Micha von Anfang fest: die Gitarre muss mit! Zum Glück ist auch der Gastvater ein Gitarrennarr und hat alles nötige Zubehör bis hin zum Verstärker zu Hause. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Viel Glück, Micha!

Micha Bischoff und Gitta Connemann bei einem gemeinsamen Tee kurz vor der Abreise in Hesel
Micha Bischoff und Gitta Connemann bei einem gemeinsamen Tee kurz vor der Abreise in Hesel