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17.5.2013: Ein „Spinnennetz“ für ganz Ostfriesland

MOORMERLAND. In Belgien, Frankreich und den Niederlanden ist es bereits eine Erfolgsgeschichte: das Knotenpunktsystem für Radfahrer. Seit fast einem Jahr gibt es das Angebot auch in Ostfriesland/Friesland auf einer Länge von mehr als 1.600 Kilometern. Doch noch fehlt die Anbindung an die Niederlande. „Für den Radtourismus in unserer Region wäre das eine große Chance“, sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann im Gespräch mit dem Initiator Leonard Müller, CDU-Vertretern sowie Bürgermeister Anton Lücht in Warsingsfehn.
Leonard Müller hat als leidenschaftlicher Radfahrer das Knotenpunktsystem in den Niederlanden vor 15 Jahren kennen und lieben gelernt. Bis heute hat er mehr als 1600 Arbeitsstunden ehrenamtlich in die Einführung des Systems in Ostfriesland/Friesland investiert. Einige Flecken sind noch weiß. „Das Knotenpunktsystem soll keine bestehenden Routen ersetzen, sondern das Angebot ergänzen“, betonte er. Gemeinsam mit den Gemeinden Moormerland, Uplengen, Detern und Hesel hat er das Radtouren-Netzwerk erarbeitet. Inzwischen haben sich auch die Gemeinden Ihlow, Großefehn, Westerstede, Friedeburg, Bockhorn, Zetel und Apen dem System angeschlossen – damit steht den Radfahrern ein enges Radroutennetz von der Ems bis an den Jadebusen zur Verfügung.
Und wie funktioniert das Knotenpunktsystem? „Damit kann man sich gar nicht mehr verfahren“, sagt Leonard Müller und lächelt. Die Radtour wird von Knotenpunkt zu Knotenpunkt geplant. Radfahrer biegen nur ab, wenn ein Hinweisschild zu sehen ist. An jedem Knotenpunkt gibt es eine Infotafel mit einer Systemerklärung, Umgebungskarte und angrenzenden Knotenpunkten. Die Routen sind in beide Richtungen ausgeschildert. Und Leonard Müller hat noch einen Tipp parat: „Schreiben Sie auf einem kleinen Blatt die Reihenfolge der Punkte auf – so brauchen Sie weder Karte noch Kompass.“ Passend dazu haben die beteiligten Gemeinde auch unterschiedliche Themen-Routen entwickelt. Es wäre auch leicht möglich, bereits bestehende Angebote wie die Fehnroute oder die Dollartroute einzubinden.
Für Gitta Connemann ist das Knotenpunktsystem überzeugend. „Es ist kinderleicht. Damit könnten Radfahrer, die suchend Karten betrachten, der Vergangenheit angehören. Und es ist sicher“, sagte Gitta Connemann. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: denn die Rettungsleitstelle in Leer hat das System bereits übernommen. Damit können Radfahrerinnen und Radfahrer Straßennamen merken, sondern lediglich die Knotenpunkte, zwischen denen sie unterwegs waren.
„Das Konzept hat Hand und Fuß“, ergänzt die Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Moormerland Johanne Lüttermann-Weinreich. Das Radwegesystem sollte deshalb auch in ganz Ostfriesland eingeführt werden – damit hätte Ostfriesland einen einzigartigen Vorteil gegenüber andreren Rad-Regionen. Dem stimmt auch Bürgermeister Anton Lücht zu. „Das Angebot wird in der Gemeinde Moormerland bereits sehr gut von Touristen und auch einheimischen Radfahrern angenommen. Eine Erweiterung des Radwegenetzes wäre eine tolle Sache für die ganze Region“. Insbesondere würde die Anbindung an die Niederlande eine einmalige Gelegenheit bieten, grenzüberschreitende Routen zu entwickeln, ohne auch nur ein neues Schild montieren zu müssen.
Dem stimmt Gitta Connemann zu. Sie wird sich jetzt als Vorsitzende dafür einsetzen, dass die Samtgemeinden Hesel, Jümme sowie die Gemeinden Uplengen und Moormerland das System im Tourismusausschuss des Landkreises Leer vorstellen können.

Sprachen über das Knotenpunktsystem für Radfahrer (v.l.): Anton Lücht, Johanne Lüttermann- Weinreich, Jann de Buhr, Gitta Connemann, Karl-Heinz Fischer und Dieter Baumann.
Sprachen über das Knotenpunktsystem für Radfahrer (v.l.): Anton Lücht, Johanne Lüttermann- Weinreich, Jann de Buhr, Gitta Connemann, Karl-Heinz Fischer und Dieter Baumann.