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14.12.2012: „Das wäre ein idealer Standort“

BORKUM. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden: Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Borkum haben Interesse an einer zivilen Nutzung des Außenlandeplatzes der Bundeswehr angemeldet. Das städtische Unternehmen möchte ein neues Angebot für die Wartung von Offshore-Anlagen schaffen. Ein Helikopter-Unternehmen nutzt bereits den Borkumer Flugplatz, um von dort aus Arbeiter zur Offshore-Anlage Riffgat zu fliegen.

„Im Einzelfall ist eine Mitbenutzung durch Dritte im Rahmen freier Kapazitäten möglich“. Das hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Kossendey, der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann Ende September mitgeteilt. Die Christdemokratin hatte daraufhin den Kontakt zwischen den Wirtschaftsbetrieben und der zuständigen Wehrbereichsverwaltung vermittelt. Gemeinsam mit Bürgermeister Georg Lübben und Axel Held von den Wirtschaftsbetrieben besuchte die Christdemokratin nun den Stützpunkt auf Borkum.

Erst vor wenigen Monaten wurde bekannt: der Hubschrauberlandeplatz und der Dienstposten der Bundeswehr bleiben weiterhin auf Borkum erhalten. Nicht nur für Rettungsflüge hat der Landeplatz der Bundeswehr eine große Bedeutung, sondern auch für die Anbindung von Borkum an das Festland. „Bei starker Vereisung ist dieser die einzige und verlässliche Verbindung“, betonte Gitta Connemann. Der Erhalt des Hubschrauberlandeplatzes sei ein großer Gewinn für die Insel, zeigte sich auch Bürgermeister Georg Lübben erleichtert.

Für eine Mitbenutzung des Außenlandeplatzes der Bundeswehr hat Axel Held von den Wirtschaftsbetrieben bereits eine Idee: Windanlagenkomponenten werden an den Häfen in der Region Weser-Ems verladen. Und davon könnte auch Borkum profitieren. „Für die notwendigen Wartungsarbeiten der Offshore-Windanlagen wäre unsere Insel ein idealer Standort. Der Bedarf ist sicherlich da“, sind sich Bürgermeister Georg Lübben und Axel Held sicher. Zudem seien die Unterbringungsmöglichkeiten ein weiterer Standortvorteil für Borkum. Ebenso die Nähe des Außenlandeplatzes zum Hafen, der bereits von den Stadtbetrieben unterhalten wird.

Bei einer möglichen Mitbenutzung bliebe die vorhandene Infrastruktur allerdings in der Hand der Bundeswehr. So müssten die Wirtschaftsbetriebe zum Beispiel eine eigene Tankanlage sicherstellen. Aber soweit ist es  noch nicht: zunächst werde in den nächsten Wochen geprüft, ob das Vorhaben umgesetzt werden kann. Die Wirtschaftsbetriebe haben dafür eine externe Beraterfirma eingeschaltet.

Beim Rundgang auf dem Bundeswehr-Gelände zeigte Oberbootsmann Stefan Kantel den Besuchern auch den Seenotrettungshubschrauber „Sea King MK41″, der 1973 in Dienst gestellt wurde. Zur Zeit deckt der Marineflieger ein Gebiet von Dänemark bis Polen ab. Insgesamt können bis zu 20 Menschen im Notfall damit transportiert werden. Die Besatzung besteht aus zwei Piloten, einem Navigator sowie einem Bordmechaniker. Die „Sea King MK41″ hat 8000 Flugstunden auf dem Buckel. Und hat auf Borkum bereits einen Spitznamen erhalten: „Anneliese“.

Besichtigten die „Sea King MK41“: Bürgermeister Georg Lübben, CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, Leiter der Stadtwerke Borkum Axel Held sowie Oberbootsmann Stefan Kantel.