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14.11.2013: Borkumer Wirtschaftsbetriebe wollen SAR-Hubschrauberlandeplatz nutzen

BORKUM. Auf Initiative der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann fand jetzt ein hochrangiges Gespräch am Standort der Bundeswehr auf Borkum statt. Eine Delegation aus dem Bundesministerium der Verteidigung war unter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Kossendey angereist, um sich mit Vertretern der Stadt und der Wirtschaftsbetriebe zu treffen. Anlass war ein Wunsch der Borkumer Wirtschaftsbetriebe: diese wollen den SAR-Ausweichlandeplatz des Marinefliegergeschwaders Nordholz in der Reedestraße 269 zivil-gewerblich fliegerisch mitbenutzen. Connemann hatte dafür zunächst einen Kontakt mit dem Ministerium und dem zuständigen Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr hergestellt. Danach waren etliche Gespräche geführt worden.

Jetzt machten sich Staatssekretär Kossendey und die Vertreter des Bundesministeriums der Verteidigung ein eigenes Bild vor Ort. Bürgermeister Georg Lübben und der Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Axel Held stellten noch einmal das Interesse der Stadt dar. Im Zuge des Ausbaus der Offshore-Windparks vor Borkum sei es notwendig, den kommunalen Hafen zu einem Servicehafen zu erweitern. Dafür sei auch eine Anpassung des Nutzungskonzeptes für den Ausweichlandeplatz erforderlich, wobei die geplante zivilfliegerische Nutzung allerdings auf die Versorgung der Offshore-Anlagen beschränkt bleiben müsse. Connemann unterstützte das Anliegen der Insulaner. Es sei wichtig, dass der zivile Flugbetrieb in der öffentlichen Hand der Stadt bleibe. Denn diese sei für die Insel existentiell. Staatssekretär Kossendey bestätigte vor Ort die schon früher gezeigte grundsätzliche Bereitschaft. Der Bund stehe einer zivil-gewerblichen fliegerischen Mitbenutzung durch die Wirtschaftsbetriebe grundsätzlich positiv gegenüber. Nun gelte es die Details zu klären.

Das Gespräch hatte dann auch viele Themen zum Inhalt – vom verwaltungsrechtlichen Rahmen bis hin zur praktischen Durchführung. Eine Grundbedingung formulierte der Kommodore des Marinefliedergeschwaders in Nordholz, Fregattenkapitän Jörg Modey. Die ständige SAR-Bereitschaft dürfe nicht beeinträchtigt werden. Gerhard Blex vom airport management development (AMD), der die Wirtschaftsbetriebe berät, wies auch auf naturschutzfachliche Fragen hin. Laut Bürgermeister Lübben werde man auch das Gespräch mit der Nationalparkverwaltung und der Landesregierung suchen.

Zum Schluss wurde ein Zeitplan festgelegt. Möglichst bis Ende des Jahres, so Gitta Connemann, solle endgültig geklärt werden, ob und wie eine gemeinsame Nutzung des SAR-Ausweichlandeplatzes erfolgen könne. Sie erhoffe sich ein „Ja“ des Bundes. Dann könne das luftfahrtrechtliche Genehmigungsverfahren Seitens der Wirtschaftsbetriebe gestartet werden.

Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Kossendey (7. v.l.) begleitet von einer Delegation des Verteidigungsministeriums beim Empfang auf Borkum
Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Kossendey (7. v.l.) begleitet von einer Delegation des Verteidigungsministeriums beim Empfang auf Borkum