Skip to main content

Neue Kollegin für Gitta Connemann

BERLIN/MEPPEN, 10.6.2016

Nora Böhmer ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder. Sie kommt aus Lingen. Jetzt ist sie für die Christliche Volkspartei (CVP) in den Bundestag eingezogen. Dort arbeitet sie im Ausschuss für Arbeit und Soziales.

Sicher hat noch nie jemand etwas von Nora Böhmer gehört? Das ist wenig überraschend. Denn sie ist keine reale Person, sondern die fiktive Spielrolle von Chiara Kurz. Die 17-jährige Leeranerin nahm auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann jetzt am Planspiel „Jugend und Parlament 2016“ des Deutschen Bundestages teil.

Gemeinsam mit 300 anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland blickte sie hinter die Mauern des Bundestages. Dazu erhielt sie einen neuen Namen, Lebensgeschichte und eine Parteizugehörigkeit. Aus Chiara Kurz wird Nora Böhmer, aus einer Ostfriesin eine waschechte Emsländerin. „Ich hatte eine neue Kollegin – wenigstens für einige Tage“, so ihre Patin Gitta Connemann.

Als neue Abgeordnete im Integrationsausschuss brachte Kurz alias Böhmer gemeinsam mit den anderen Jugendlichen eine Gesetzesinitiative zum Thema „Deutsch als Landessprache“ in den Bundestag ein. Weitere Themen waren Tierschutz in der Landwirtschaft, der Einsatz in dem fiktiven Land Sahelien und die direkte Demokratie.

Die Auseinandersetzung mit anderen politischen Ansichten war eine besondere Erfahrung für die Schülerin. „Es ist spannend, selbst einmal zu erleben, wie das politische Handwerk funktioniert. Die Umgebung hier im Bundestag macht das Ganze noch einmal ein ganzes Stück authentischer. Immer wieder kann man fast das Gefühl bekommen, dass wir wirklich die Wege Deutschlands bestimmen.“

Erfahrungen konnte Chiara bereits im Frühjahr 2015 sammeln. Hier begleitete sie Gitta Connemann zwei Wochen in deren Wahlkreis. „Das war schon eine Erfahrung mit vielen Einblicken, die meine Haltung zur Politik verändert haben. Doch diese Tage in Berlin sind noch einmal etwas ganz anderes“, resümierte die Schülerin.

Nicht nur politische Erfahrungen konnte die junge Nachwuchspolitikerin mitnehmen, sondern auch Toleranz gegenüber anderen Parteien. Und sie lernte, dass es wichtig ist, für seine Meinung zu kämpfen. Eine Karriere als Politikerin schließt die junge Ostfriesin mittlerweile nicht mehr aus. „Man kann ja nie wissen. Zumindest kenne ich mich jetzt schon gut aus im Bundestag“, sagte Chiara mit einem Lächeln.