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Neue Bewegung in Sachen Bahnhof Leer

BERLIN/LEER, 10.10.2016

Die Gunst der Stunde nutzte heute die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann bei einem Gespräch im Bahntower in Berlin. Im Mittelpunkt des Gesprächs bei der Deutschen Bahn AG stand der Wiederaufbau der Friesenbrücke bei Weener. Über die konkreten Pläne will der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube mit seinem Team am 2. November 2016 in Weener öffentlich Auskunft geben.

Die Christdemokratin packte die Gelegenheit beim Schopf, den Bahnchef auch auf eine weitere Baustelle aufmerksam zu machen: den Bahnhof in Leer. Im Rahmen des Projektes „Niedersachsen ist am Zug II“ sollte dieser in neuem Glanz erstrahlen und vor allem barrierefrei werden. Einbau eines Blindenleitsystem, Anpassung der Bahnsteighöhe, Wetterschutz, Schaffung behindertengerechter Zugänge zu den Bahnsteigen über einen Tunnel mit Fahrstühlen – alles ist eigentlich in dem Paket der Modernisierung enthalten. Eigentlich.

„Die damalige Nachricht der Modernisierung erschien uns als ein Glücksfall, insbesondere für Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrern, Nutzern von Rollatoren, Reisenden mit schwerem Gepäck. Tatsächlich hat sich daraus aber ein Drama mit vielen Kapiteln entwickelt.“, schilderte Connemann dem Bahnchef die Situation vor Ort. Denn die Situation vor Ort entwickelt sich zu einer Zumutung: kein richtiges Dach, Schotter, wo man geht und steht, kein Kofferband, von Fahrstühlen nur zu träumen – und das seit Jahren.

Die Bürgermeisterin der Stadt Leer Beatrix Kuhl hatte sich deshalb gemeinsam mit Connemann wiederholt an die Bahn gewandt. Beschleunigungen wurden zugesagt. Aber die Maßnahme findet kein Ende. Deshalb überbrachte Connemann dem Bahnchef heute die persönliche Einladung der Bürgermeisterin. „Auf Ihrem Weg nach Weener werden Sie in Leer aussteigen. Schenken Sie uns etwas Zeit, um sich vor Ort ein eignes Bild des Trauerspiels zu machen. Pläne der Bahn für andere Baumaßnahmen wie die Friesenbrücke werden bei uns in der Region auch an dieser Baustelle gemessen.“

Grube sagte spontan zu. Am 2. November wird Grube sich vor dem Termin in Weener ein eigenes Bild in Leer machen. Das Gespräch soll darüber hinaus auch dazu genutzt werden, den Tunnelbau an der Bremer Straße genauer zu erläutern. Hier sind die Bauarbeiten bereits seit Längerem ins Stocken geraten. Das hätte nicht sein müssen, mahnt die Stadt. Weshalb die Bahn den Tunnel auf das Abstellgleis stellte, kann man sich im Rathaus nicht erklären.

„Wir müssen wissen, wann der Bahnhof in Leer wieder für alle Reisenden ohne Einschränkungen oder Unannehmlichkeiten genutzt werden kann. Schließlich ist er das Drehkreuz Ostfrieslands“, so Bürgermeisterin Kuhl. Connemann ergänzte: „Schon seit langer Zeit ist der Bahnhof keine Visitenkarte der Stadt – ja der gesamten Region – mehr. Viele Pendler müssen sich diesen Anblick jeden Tag antun und mit den Einschränkungen leben. Das muss mal ein Ende haben.